Der Komponist, Musikwissenschaftler und Dirigent Liviu Dănceanu wurde am 19.07.1954 in Roman (Rumänien/Moldau) geboren und hat am Musiklyzeum aus Bacău (1964-1968) und Bukarest (1971-1973), 1975-1981 am Bukarester Konservatorium "Ciprian Porumbescu" (heute: Nationale Musikuniversität) u.a. bei Ştefan Niculescu, Aurel Stroe, Dinu Ciocan, Liviu Comes, Adrian Raţiu studiert. 1984 folgte er das Sommerseminar für junge Komponisten in Kasimierz-Dolny (Polen) bei Yanis Xénakis, Zygmunt Krauze, Paul Patterson, W.A. Dobrowolski. Er arbeitete 1973-1975 als Professor am Kunstlyzeum in Bacău, 1981-1990 als Methodist am Kulturkomitee der Stadt Călăraşi und seit 1990 als Lektor am Bukarester Nationaler Musikuniversität (Musigeschichte und Komposition) und an der "Spiru Haret"-Universität (Musiktheorie und Instrumentenkunde). Dănceanu ist Begründer (1985) und künstlerischer Leiter des Ensembles für moderne Musik "Archaeus", mit dem er über 500 Konzerte in Europa und U.S.A. unternahm. Er organisierte nach 1992 “Die zeitgenössischen Musiktage” in Bacău, 1992-1996, 2001-2002 die “Internationale Woche für die neue Musik” in Bukarest. 1991-1994 ist er Präsident der rumänischen Abteilung der ISCM. Als Gastprofessor besuchte er die Musikhochschule in München und Detmold, The Experimental Music Centre of University of Music in Carbondale, die Konservatorien in Dijon, Alcoi, Lyon, das Zentrum „Pomerigi di Musica Nuova” in Torino. Dănceanu erhielt mehrere Preise, u.a. „Studium de Toulouse" (1986), ATM (1987), des rumänischen Komponistenverbands (1988, 1990, 1994, 2000, 2004), der rumänischen Akademie (1988), ACIN (für Filmmusik, 1988). Ohne die aktive Präsenz des von ihm geleiteten Ensembles "Archaeus" ist ein Festival der zeitgenössischen Musik in Rumänien heute nicht mehr zu denken. Der Komponist betrachtet sich selbst - mindestens bis zu einem gewissen Moment seines Lebens - als einen "music-trotter" (Musikwanderer), der in der Landschaft der zeitgenössischen und der klassischen Musik stets unterwegs ist, auf der Suche nach dem Wesentlichen unter dem oberflächlichen Aspekt einer oder anderer Technik. Andererseits ist er ein Ruhiger, Meditativer, ein Extatiker, der seine stets neue Erfahrungen zu vertiefen und integrieren versteht.

Un fel de crez componistic :  ”Suntem prizonierii propriilor noastre cercuri. In primul rand al celor care se deschid si se inchid in timpul vietii, infasurandu-ne si (uneori) impresurandu-ne conform faptelor noastre. Sunt cercuri concentrice, avand drept centru propriile noastre intreprinderi creatoare. Fiecare proiect componistic este o noua provocare. N-as putea, cred, sa ma cantonez in aceleasi preocupari, sa fiu robul aceleiasi teme (fie si cu variatiunile aferente). Compozitorul, ca orice creator, este un calator virtual deghizat in peregrin, explorator, pelerin, misionar ori conchistador. Uneori functionez ca un bumerang cu actiune lenta: odata atinsa tinta, ma intorc acasa; in peregrinarile mele fiecare eveniment constituie o tinta virtuala; sunt avid dupa impresii pe care le adun din toate muzicile intalnite pe drum. Alteori sunt  manat de un singur gand, caut anume ceva, un timbru nou, o noua forma de relief sonor etc. Cateodata slujesc la curtile feudalilor marii muzici. Altadata, dimpotriva, perorez idei consacrate, preluate insa dupa chipul si asemanarea mea. In fine, exista momente cand urmaresc anexarea unor noi teritorii un care sa-mi impun legea, obiceiurile, fiind in acelasi timp contaminat de specificul acestor teritorii. In definitiv, nu sunt altceva decat un music-trotter care strabate in lung si in lat drumurile muzicii timpului nostru. (Drumuri pe care am intalnit, bunaoara, principiul ontologic al archae-ului, principiul formal de tip « quasi », spectralismul antinomic, bazat pe sirurile ascendente, cat si descendente ale armonicelor, muzica globala ori muzica narativa). Am voluptatea miscarii, chiar daca firea mea este preponderent meditativa, extatica.” ( Liviu Danceanu)

Eine Art Komponistenbekenntnis: “Wir sind Gefangene unserer eigenen Kreise. Zunächst deren Kreise, die sich während unseres Lebens öffnen und schliessen, uns unseren Tatsachen entsprechend umkreisend. Sie sind konzentrische Kreise und sie haben als Zentrum unsere eigenen schaffenden Handlungen. Jedes kompositorisches Projekt ist eine neue Aufforderung. Ich glaube, ich könnte nicht bei denselben Beschäftigungen bleiben, der Sklave eines einzigen Thema sein, sei es ein Thema mit Variationen. Der Komponist, wie jeder Schaffende, ist ein virtueller Wanderer, als Irrende, Missionar, Eroberer vermummt. Manchmal funktioniere ich wie ein Bumerag mit langsamer Wiekung: einmal das Ziel erreicht, komme ich wieder zurück nach Hause. Während meiner Wanderungen ist jedes Erreignis ein virtuelles Ziel; ich bin neugierig für Impressionen, die ich von allen unterwegs begegneten Musiken sammle. Andersmal bin ich von einem einzigen Gedanke geleitet, ich suche etwas bestimmtes, eine neue Klangfarbe, eine neue Form von Klangrelief. Manchmal diene ich an den Höfen der Feudalen der großen Musik... oder, im Gegenteill, kommentiere ich konsakrierten Ideen, aber nach meinem Antlitz übernommen. Letztendlich gibt es Momente, wenn ich den Anschluß einiger neuen Territorien ziele, in denene ich mein Gesetz und Gebrauch durchsetze, in derselben Zeit bin ich aber durch das Spezifikum dieser Territorien versetzt. Eigentlich bin ich nur ein musilakalischer globe-trotter, der kreuz und quer die Wege der Musik unserer Zeit durchgeht - Wege, wo ich z.B. dem ontologischen Prinzip des Archaeus begegnet habe, dem formalen Prinzip von “quasi”-Typ, dem antynomischen Spektralismus, auf aufsteigenden Reihen basiert oder auf absteigenden Obertönen, die globale Musik oder die narrative Musik. Ich habe die Freude der Bewegung, auch wenn mein Geist überwiegend meditativ, extatisch ist.” ( Liviu Danceanu)

de.wikipedia.org/wiki/Liviu_Dănceanu

ro.wikipedia.org/wiki/Liviu_Dănceanu

www.cimec.ro/muzica/pers/LiviuDanceanu.htm

https://www.alibris.com/search/classical/genre/ Liviu%20Danceanu